„Unser Leben ging vorläufig weiter.“ – „Ist das wirkliches Gold oder nur reines Bewusstsein?“ -
„Die Freiheit ist eine Erwartung.“ Diese und ähnliche Aussagen waren am 29. Januar im Zeitungscafé „Hermann Kesten“ in der Nürnberger Stadtbibliothek von Richard Adleff zu hören. Der siebenbürgisch-sächsische Autor las auf Einladung des „Kulturbeirats zugewanderter Deutscher“ vor Literaturliebhabern.
Menschen (oft Männer – etwa Herr Flöte, Herr Tee, Herr Brunner, Herr Berg), Brücken, Maschinen kommen zu Wort. Vom Satzbau her völlig verständlich, inhaltlich immer wieder überraschend aneinander gefügt, bekommen Worte, Begriffe, logische Verbindungen bei Adleff ein eigenes, ein eigentümliches Leben. Dieter Roth, ein Dichterkollege Adleffs stellt treffend fest, „der Vorgang, das Ereignis“ sei bei Adleff nicht „Gegenstand des Textes, sondern der Text selbst war Vorgang und Ereignis“ bzw. „Sprache wurde plötzlich körperlich greifbar.“
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