12. April 2014 - 13. April 2014
Siebenbürgisch-Sächsisches DRAMA-MUSIKA-AKTUELL

Musikalisch-theaterpädagogisches Seminar
in Dinkelsbühl am 12. und 13.04.2014

Die siebenbürgisch-sächsische Jugendtanzgruppe Nürnberg unter der Leitung von Stephanie Kepp plante, im Rahmen des Kulturaustausches der Siebenbürgisch-Sächsischen Föderation in den USA und Kanada im Juni 2014 zwei Theaterstücke aus dem siebenbürgisch-sächsischen Kulturgut in Mundart und Englisch aufzuführen. Doris Hutter hatte die Anekdote Se së froindert? und das alte Lied Medche, wält’en Kanter niën? dramatisiert und in beiden Sprachen verfasst.

Schauspieler Thomas Kellner brachte den Jugendlichen, die keine Theatererfahrung hatten, im Seminar am 12. und 13. April in Dinkelsbühl Körperhaltung und über Sprachübungen Ausdruck und verständliches Vortragen bei. Da keine Kulissen und kaum Requisiten nach Übersee mitgenommen werden können, erfand der Schauspieler die lebenden Kulissen: Bus, Drehtür, Theke, Tisch und Stühle wurden geschickt eingesetzt und von den Jugendlichen gespielt.

Den musikalischen Part übernahm die Musikerin Ingrid Hutter. Ziel der musikalisch-rhythmischen Arbeit mit den Jugendlichen war der Einbau von Bodypercussion-Elementen in die Schauspielszenen. Die Rhythmen verliehen diesen mehr Dynamik und Struktur: Die Körperpercussionsteile bei den Mädchen erinnern an Klatschspiele vergangener Zeiten. Die Verklanglichung der Männerberufe bilden dazu ein Gegengewicht mit stolzem Charakter. Die Choreografie und Rhythmisierung der Busfahrt veranschaulichen die Szene und bringen Bewegung auf die Bühne. „Als Vorbereitung übten wir in der Gruppe durch Spiele metrisch gleichbleibendes Klatschen/Patschen/Stampfen etc., die Koordination von Körperbewegungen, die Raumwahrnehmung, das aufeinander Hören und präzise Musizieren. Die zum Teil komplexen Rhythmen wurden durch Verbalisierungen (Tran-syl-va-nya, Hey good mor-ning, how are you? etc.) eingeübt, um sicher und auch ohne Anleitung umgesetzt werden zu können. Die Teilnehmer konnten die rhythmischen Anforderungen sehr gut umsetzen, weshalb sich in der Gruppe sehr schnell ein Groove einstellte, was rhythmische Ohrwürmer und viel Freude zur Folge hatte.“

Das zweitägige Seminar führte zum Erfolg: Sowohl beim 20-jährigen Jubiläum der Kindertanzgruppe Nürnberg (aus deren Reihen die Tänzer mehrheitlich stammen) als auch beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl und ganz besonders bei den Auftritten in den USA in Cleveland und Youngstown/Ohio, Erie/Pennsylvanya und in Kanada in Kitchener und Aylmer/Ontario ernteten die Jugendlichen begeisterten Applaus und viel Lob.
Der Brückenschlag zwischen den Landsleuten aus verschiedenen Kontinenten sowie aus der Vergangenheit in die Gegenwart ist gelungen. Er zeigt u.a. einen künstlerischen Weg in die Zukunft.

Doris Hutter