13. Januar 2011 - 22. Januar 2011
Ausstellung „Kunst ohne Grenzen“

Ausstellung in der Ehrenhalle des Nürnberger Rathauses

Vom 13.-22. Januar präsentierte der Nürnberger Kulturbeirat zugewanderter Deutscher in der Ehrenhalle des Rathauses Nürnberg die Ausstellung „Kunst ohne Grenzen“. „Die Kultur ist die Seele eines Volkes… Wir möchten ein größeres Interesse für die Kultur und Geschichte zugewanderter Deutscher bei der einheimischen Bevölkerung wecken und so für mehr Toleranz, Achtung und Akzeptanz sorgen“, sagte der Vorsitzende des Kulturbeirats 2011 Lucian Mot bei der Eröffnung. Die Schirmherrschaft über das Projekt hatte Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly übernommen.

„Wissenschaft und Kunst gehören der Welt an, und vor ihnen verschwinden die Schranken der Nationalität“ – was einst Goethe sagte, gilt noch heute. Das Motto Kunst ohne Grenzen bezog sich hier jedoch nicht nur auf die Nationalität allein, sondern auch auf die vielfältigen Stilrichtungen und Exponate der drei ausstellenden Berufskünstler aus der ehemaligen Sowjetunion. Barbara Bredow, Journalistin und Autorin, stellte die Künstler in ihrer Eröffnungsrede vor.

Der russlanddeutsche Architekt, Bildhauer und Maler Wladimir Karius (geb. 1958) stammt aus dem sibirischen Barnaul, wo er eine Ausbildung als Diamantenschleifer und danach Architektur studierte. Seine ganze Leidenschaft gehört jedenfalls der Skulptur. Mit besonderer Vorliebe arbeitet Karius mit Wurzelholz, aus dem originelle Wurzelplastiken entstehen. Im Rathaus stellte er unter anderem Skulpturen aus Stein, Baumwurzeln und gravierte Straußeneier aus.

Mit etwa 40 Gemälden waren die Maler präsent: Der in Moskau geborene Michail Salomon (geb. 1952, lebt seit 2000 in Nürnberg) und der aus der Ukraine stammende Wladimir Zalyasko (geb. 1964). Mit besonderer Vorliebe für klassische Aquarellfarben, arbeitet Michail Salomon erfolgreich auch mit verschiedenen anderen Techniken (Öl, Acryl, Pastell, Pastell, Tusche) und in unterschiedlichen Genres. Die Bandbreite reicht von Porträtmalerei (bisher mehr als hundert Aquarell-Porträts), über religiöse und Bibelmotive, Landschaftsmalerei und Stadtansichten bis hin zur metaphysischen Malerei, Grafik und Design. Das alles konnte man auch in der Ausstellung betrachten.

Wladimir Zalyasko lebt seit 2001 in Nürnberg und wirkt hier als Diplomkunstmaler, Bildhauer und Designer. Auch Zalyasko erscheint in seinen Werken als ein sehr vielseitiger Künstler, der seine Bilder mit verschiedenen Techniken wie Acryl/Öl auf Leinwand, Aquarell, Wandmalerei oder Mosaik entstehen lässt, und der sich sowohl in zwei- als in dreidimensionaler Form auszudrücken weiß.

Bei den Atelierstunden während der Ausstellungszeit erhielten die Besucher die Möglichkeit, den Künstlern bei der Entstehung eines Porträts oder einer Holzplastik über die Schulter zu schauen. Gemeinsam ließen die Künstler während der Atelierstunden ein Gemälde entstehen, das auch alle Grenzen offen ließ. Das Bild – eine kreative Verflechtung der Kultur- und Kunsttradition der Stadt Nürnberg mit den mitgebrachten Erfahrungen aus dem Osten – überreichten sie bei der Finissage am 22. Januar an die Kulturreferentin der Stadt Nürnberg, Prof. Dr. Julia Lehner – als Zeichen des Dankes an die Stadt Nürnberg für ihre Unterstützung des Nürnberger Kulturbeirates bei der Verwirklichung dieses Projektes. Für musikalische Umrahmung sorgte bei beiden Veranstaltungen das Leichte Duett mit Tamara Leytes und Michael Zarovskiy.

Nina Paulsen