Termin


Foto: Éva Seiler

18. Oktober 2018, 19:30 Uhr
Zeitungs-Café Hermann Kesten, Peter-Vischer-Straße 3, 90403 Nürnberg
Lesung mit Hellmut Seiler
Eintritt frei. Einlass über die Peter-Vischer-Straße ab 19:00 Uhr.

Dieser trotzigen Ruhe Weg


„Dieser trotzigen Ruhe Weg“ ist der Titel seines neuesten Bandes, könnte aber auch als Motto über seinem Leben stehen: Der Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer Hellmut Seiler hat der politischen und sprachlichen Übermacht des Ceauşescu-Regimes ebenso Widerstand geleistet, wie er dem zügellosen Redeschwall in der Demokratie widersteht. Geschult an der Zensur und den drohenden Textkürzungen, zeichnen sich seine Gedichte und Aphorismen durch knappe, wohldurchdachte Formulierungen, klare Pointen, aber auch Doppelbödigkeit und Verschmitztheit aus. Beispiel: „Gipfelgespräche 2: Die einzigen sinnvollen Gipfelgespräche/finden unter Bergsteigern statt.“ Oder auch: „Beim Zahnarzt: Die Freiheit/den Mund aufzumachen,/kann ich nur verwirklichen,//wenn ich keine Angst habe.“ Der politisch denkende Dichter antwortet auf die Missstände oft satirisch. In Nürnberg liest er alte und neue Texte und berichtet über seine persönlichen Erfahrungen mit Flüchtlingsklassen, auf Wunsch auch über die Zeit seiner Bespitzelung in Rumänien.

Hellmut Seiler

wurde 1953 in Reps/Rupea in Siebenbürgen geboren, studierte Germanistik und Anglistik in Hermannstadt und arbeitete als Gymnasiallehrer in Neumarkt a. M./Târgu-Mureş. Unter anderem sein erster Gedichtband („die einsamkeit der stühle“, 1982) und seine nicht-systemkonforme Haltung brachten ihm ein Berufs- und Publikationsverbot ein. 1988 wanderte er nach Deutschland aus, wo er bis heute lebt. Er wurde u.a. mit dem Würth-Literaturpreis 2000 der Poetik-Dozentur Tübingen und dem Irseer Pegasus 2003 ausgezeichnet.


In Kooperation mit dem Bildungscampus Nürnberg.

zurück